Teamarbeit: 8 Praxistipps für bessere Zusammenarbeit

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Ohne gute Teamarbeit gibt es keinen Erfolg im Unternehmen. Genauso ist es auch im Teamsport. Tatsächlich können wir von Fußball, Handball und Co. viel über erfolgreiche Teamarbeit lernen.  

Wer sich mit Teamsport auskennt, weiß: 

  • Richtig gute Teamarbeit ist mehr als nur ein Traum.
  • Eine Gruppe ausgezeichneter Individuen ist noch lange kein gutes Team.
  • Eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Team bedarf ständiger Reflexion und Pflege.

Im Deutschen Fußballbund zum Beispiel ist Teamarbeit der tragende Erfolgsfaktor. Daran wird auch dementsprechend intensiv und gezielt gearbeitet. 

Meiner Erfahrung nach fehlt diese intensive Auseinandersetzung mit Teamentwicklung in vielen Unternehmen. 

Deshalb habe ich diesen Artikel geschrieben. 

Hier liest du, was ein erfolgreiches Team von einem durchschnittlichen unterscheidet. Und du bekommst Tipps, wie du als Führungskraft die Zusammenarbeit in deinem Team stärkst. 

Teamarbeit, Blog, Fallschirm, Zusammenhalt

Definition von Teamarbeit | Was macht gute Teamarbeit aus? 

Zitate und Sprüche zur Teamarbeit gibt es massenhaft.

Vielleicht kennst du die diversen Abkürzungen von Team. Die reichen von „toll ein anderer macht’s“ bis hin zu „totaler Einsatz aller Mitwirkenden“.

Beide Extreme habe ich in Unternehmen schon erlebt. 

Durch diese gegensätzlichen Erfahrungen habe ich auch gelernt, dass Teamarbeit sowohl Vor- als auch Nachteile haben kann – abhängig davon, wie das Team aufgebaut und geführt wird. Mehr dazu gleich. 

Kurz noch einmal zurück zu den Zitaten.  
Eines meiner Lieblingszitate zur Teamarbeit kommt – Überraschung! – aus dem Mannschaftssport: 

„Die Kraft der Mannschaft ist jedes individuelle Teammitglied. Die Kraft jedes Teammitglieds ist die Mannschaft.“ 

Phil Jackson, US-amerikanischer Basketballtrainer

Und genau das zeichnet ein erfolgreiches Team meiner Meinung nach aus: 

  • Das Team als Ganzes setzt die Potenziale jedes einzelnen Teammitgliedes optimal ein – auch indem, es jedem Teammitglied Halt und Unterstützung bietet. 
  • Die einzelnen Teammitglieder wiederum leisten ihren Beitrag zum Team, indem sie ihr Bestes geben und für das Team einstehen. 

Das bedeutet vor allem auch, dass Teamarbeit nicht einfach mit regelmäßigen Meetings und gemeinsamen Aufgaben getan ist.

Auch wenn das natürlich ein Teil von erfolgreicher Teamarbeit ist. 

Doch noch wichtiger sind die dahinterliegenden Prinzipien und Werte, die ein erfolgreiches Team ausmachen. 

Dazu gehören unter anderem: 

  • Ein starker Zusammenhalt
  • Vertrauen 
  • Ehrliche und wertschätzende Kommunikation
  • Konfliktfähigkeit (denn Konflikte gehören nun einmal dazu – auch im „perfekten“ Team)
  • Klare gemeinsame Ziele
  • Gegenseitige Unterstützung

Denke jetzt einmal kurz an dein Team:
Inwiefern sind diese Faktoren bei euch ausgeprägt? Hier erkennst du schnell “Baustellen”.

Die Ausprägung dieser Faktoren entscheidet auch darüber, ob die Arbeit im Team eher Vor- oder Nachteile mit sich bringt.

Diese Vorteile hat erfolgreiche Teamarbeit 

Was denkst du: Ist Teamarbeit alternativlos?  

Meine Antwort ist eindeutig Ja! Die meisten Projekte und Aufgaben können nur als Team bewältigt werden. 

Dennoch ist es wichtig, sich mit den Vor- und Nachteilen von Teamarbeit auseinanderzusetzen. So kannst du mögliche Risiken in deinem Team frühzeitig erkennen und steuern. 

Hier zeige ich dir die Vorteile, wenn ein Team erfolgreich zusammenarbeitet und die Gefahren, sollte ein Team zerrüttet sein. 

Vorteile erfolgreicher Teamarbeit 

Erfolgreiche Teamarbeit bringt viele Vorteile mit sich, unter anderem: 

  • Mitarbeiter:innen, die Teil eines erfolgreichen Teams sind, haben eine stärkere Bindung zum Unternehmen. 
  • In einem guten Team werden die Stärken jedes Einzelnen Teammitglieds optimal eingesetzt und die Schwächen ausgeglichen. 
  • Teammitglieder lernen voneinander und entwickeln sich so ständig weiter. 
  • Ziele werden mit guter Teamarbeit schneller (und besser) erreicht. 
  • Zufriedenheit und Moral der Mitarbeiter:innen steigen in einem funktionierenden Team. 

Nachteile eines zerrütteten Teams 

Die Zusammenarbeit in einem Team, das schlecht zusammengestellt und geführt wird, kann einige Nachteile mit sich bringen: 

  • Unnötige Konflikte entstehen und eskalieren. 
  • Egoisten spielen sich in den Vordergrund. 
  • Stillere Teammitglieder werden nicht gehört. 
  • Innerhalb eines Teams bilden sich Grüppchen, was die gemeinsame Arbeit erheblich belastet. 
  • Keiner übernimmt Verantwortung – jeder verlässt sich auf den anderen. 
  • Schlecht koordinierte Teamarbeit braucht mehr Zeit für die Erreichung der Ziele. 

Als Führungskraft hast du den vielleicht größten Einfluss auf das Team. Mit deinem Handeln kannst du die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Teamarbeit schaffen. 

Dabei unterstützen dich die folgenden Tipps. 

8 Praxistipps für eine bessere Zusammenarbeit im Team

  1. Erstelle ein klares Team-Konzept mit einem Umsetzungsplan für das Jahr.  
    Erfolgreiche Teamarbeit ist nur möglich, wenn regelmäßig etwas dafür getan wird. Ein Umsetzungsplan schafft diese Möglichkeit. Nehmt euch im Team Zeit, einen Plan für das kommende Jahr aufzustellen. 
     
    Darin solltet ihr unter anderem festhalten, wie oft Teambesprechungen stattfinden, welche Maßnahmen ihr für die Entwicklung des Teams und die Stärkung des Teamgeists plant und auf welche gemeinsamen Werte ihr euch dieses Jahr konzentriert. 
  2. Erstellt ein gemeinsames Zielbild.  
    Jede:r im Team muss nicht nur verstehen, was zu tun ist, sondern auch warum! Das gemeinsame Zielbild weist den Weg. Das Zielbild umfasst sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele.  
     
    Entscheidend ist, dass sich jede:r im Team mit dem Zielen identifizieren kann. Außerdem sollten alle Teammitglieder verstehen, dass diese Ziele nicht alleine verwirklicht werden können. 
  3. Integriert neue Mitglieder gut in das Team. 
    Bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen sollte die Integration in das Team einen hohen Stellenwert haben. Dadurch kann das neue Teammitglied direkt in das bestehende Teamgefüge integriert werden.  
     
    Hier zwei konkrete Tipps, die dem neuen Mitarbeitenden die Integration in das Team erleichtern: (1) ein “Pate” begleitet den oder die neue:n Mitarbeiter:in in der ersten Woche und  (2) das Team stellt sich bei ihm oder ihr vor, zum Beispiel in einer Vorstellungsrunde.
  4. Stellt gemeinsam im Team klare Regeln auf und setzt diese konsequent durch. 
    Als Team solltet ihr gemeinsame Regeln aufstellen. Das heißt, als Team erarbeitet ihr einen Kodex, der für alle verbindlich ist und der festlegt, welches Verhalten richtig und welches unakzeptabel ist.  
     
    Im Team solltet ihr auch festlege, was ihr macht, wenn jemand die Regeln nicht einhält. Haltet auch das schriftlich fest! Eine konsequente (und damit für alle faire) Umsetzung der Regeln ist ausschlaggebend. Werden Regeln gebrochen und nichts passiert, wird die Regel garantiert wieder gebrochen. Regeln ohne Durchsetzung sind für die Tonne. 
  5. Ersetze das Wort Abteilung durch Team oder Bereich.  
    Das Wort „Abteilung“ ist in mehrfacher Hinsicht ungünstig: (1) Vom Wortstamm (Ab-teilung) deutet es Abgrenzung an und (2) das Wort wird von vielen mit unflexiblen, bürokratischen Organisationen in Verbindung gebracht. Der Team-Begriff hingegen definiert ein flexibles, spannendes und gemeinsames Miteinander. Wenn du “Abteilungsleiter:in” bist, kannst du besser von deinem Bereich sprechen. 
  6. Schaffe ein ermutigendes Teamklima, indem du aktiv die Kommunikation stärkst. 
    Erfolgreiche Teamarbeit setzt Werte voraus, die von allen Teammitgliedern mitgetragen werden. Dazu gehören: 
    Echtes Interesse an der gemeinsamen Arbeit und dem Miteinander; Freundlichkeit und Höflichkeit; Aufmerksames Zuhören; Das Gute wahrnehmen.

    Diese Werte können durch regelmäßige Kommunikationsrunden UND aktives unterbinden von “Hinterm Rücken reden” gefestigt werden. 

    Ein gutes Teamklima kann langfristig nur dann entstehen, wenn ihr den Stand des Teams regelmäßig reflektiert und aus der Reflexion Verbesserungen ableitet und umsetzt.  
  7. Fördere die präventive Klärung von Teamkonflikten in ruhigen Zeiten. 
    Konflikte gehören zum Leben dazu – sowohl im Privaten als auch im Job. Schlau ist es, das Team in ruhigen Zeiten (wenn es keine Konflikte gibt) zur Konfliktlösung anzuleiten.  

    In meinem Blog-Artikel zu Teamkonflikten zeige ich dir, wie du im Falle eines Konflikts als Führungskraft vorgehst.
  8. Schafft gemeinsame Teamrituale. 
    Schafft gute, sinnstiftende Teamrituale. Rituale haben immer etwas mit “Handlung” zu tun, sie haben immer einen klaren Anfang und ein klares Ende und sie brauchen Wiederholung. Es geht also nicht darum, nur “etwas zu sagen”, sondern es tatsächlich zu tun.  
     
    Beispiele für sinnhafte Teamrituale sind: (1) ein gemeinsames Frühstück, z.B. einmal im Monat oder einmal in der Woche; (2) ein regelmäßiger Team-Stammtisch, bei dem ihr in geselliger Runde zusammenkommt; (3) Teammitglieder schicken ein Mini-Bericht aus dem Urlaub, zum Beispiel in der gemeinsamen WhatsApp-Gruppe. 

    Die Liste der Möglichkeiten für Teamrituale ist unendlich. Findet etwas, das zu euch passt und auf das ihr Lust habt. 

Fazit: So schafft ihr es in die Champions League der Teamarbeit 

Früher waren Teams oft strikt nach Beruf eingeteilt – Marketing war ein Team, die Verkäufer:innen versammelten sich in ihrem eigenen Team. Das erschwerte teamübergreifende Arbeit enorm, denn oft haben diese Teams unterschiedliche Prozesse, Arbeitsweisen und Werte. 

Dieses Silo-Denken wird mittlerweile in mehr und mehr Unternehmen abgeschafft. Projektteams werden mit Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. 

Dabei werden Kommunikation, gemeinsame Werte und regelmäßige Reflexion zunehmend wichtig.  

Als Führungskraft hast du auf diese Punkte einen großen Einfluss. Besonders in der Anfangsphase eines Teams kannst du die Teamarbeit in die richtige Richtung lenken. 

Dabei sind drei Punkte besonders wichtig: 

  1. Setze dich intensiv mit deinen Mitarbeiter:innen auseinander. Kenne ihre Persönlichkeit, ihre Stärken und Schwächen. So kannst du sie optimal in den Teamentwicklungsprozess einbinden.
  2. Kommuniziere viel. Als Führungskraft gibst du den Ton an. Dennoch ist es wichtig, dass du auch Kommunikation vom Team zu dir aktiv förderst.
  3. Erstellt ein gemeinsames Zielbild, mit dem sich alle Teammitglieder identifizieren können. Dieses weist den Weg für die weiteren Schritte.

Übrigens! Dieser Artikel ist Teil unserer Reihe zum Thema Team. Hier findest du weitere spannende Impulse und Praxistipps für dich und dein Team:

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