Die Gesundheit deiner Mitarbeiter ist ein Thema, das in den nächsten Jahren immer wichtiger wird.
Ein hoher Krankenstand hat nicht nur finanzielle Auswirkungen.
Er wirkt sich genauso auf die Stimmung, Motivation und letztendlich auch die Fluktuationsrate aus.
Und führt oft auch zu Frust unter Führungskräften.
In Unternehmen, die eine starke Unternehmenskultur und einen starken Zusammenhalt leben, werden Krankmeldungen gut vom Team aufgefangen.
Doch was passiert, wenn der Krankenstand im Team ohne ersichtlichen Grund immer weiter zunimmt?
Dann ist es dringend an der Zeit, zu handeln.
In diesem Artikel zeige ich dir häufige Gründe für eine hohen Krankenquote. Außerdem gebe ich dir Maßnahmen an die Hand, um den Krankenstand zu senken.
Weshalb ein hoher Krankenstand dem Unternehmen langfristig schadet
Wenn sich ein Mitarbeiter nach dem anderen krankmeldet, lehrt das viele Chefs das Fürchten.
Und das aus gutem Grund, denn ein hoher Krankenstand bringt Auswirkungen mit sich, die ein Unternehmen langfristig im Kern erschüttern können.
Wusstest du, dass die Kosten pro Mitarbeiter und Krankheitstag durchschnittlich 250 Euro betragen?
Hochgerechnet ergeben sich daraus schnell sechs- oder siebenstellige Beträge.
Diese muss dein Unternehmen investieren, um einen hohen Krankenstand zu bewältigen.
Zudem kannst du davon ausgehen, dass ein hoher Krankenstand auch den Rest des Teams enorm belastet.
Häufig sogar so sehr, dass selbst die fittesten Mitarbeiter ab einem gewissen Punkt nicht mehr in der Lage sind, ihr Bestes zu geben.
Die Konsequenz?
Die Ausfallzeiten werden immer höher und ab einem gewissen Punkt werden deine Kunden unter dem daraus resultierenden Qualitätsverlust zu leiden haben.
Zudem wird die Fluktuation deiner Mitarbeiter steigen und dein Ruf als Arbeitgebermarke nimmt dauerhaft Schaden.
Wie die Unternehmenskultur den Krankenstand beeinflusst
Ein wichtiger Faktor bei einem hohen Krankenstand ist die Unternehmenskultur, der Geist im Unternehmen.
Eine repräsentativen Befragung der AOK von rund 2000 Angestellten ergab:
Beschäftigte, die ihre Unternehmenskultur als schlecht empfinden, klagen dreimal häufiger über körperliche und psychische Beschwerden als Beschäftigte, die ihre Unternehmenskultur positiv wahrnehmen.
AOK, 2016
Was macht eine positive Unternehmenskultur aus?
Eine begeisternde Unternehmenskultur zeichnet sich unter anderem durch folgende Merkmale aus:
- Mitarbeiter verstehen sich als elementaren Teil des Unternehmens. Es besteht ein starkes “Wir-Gefühl”.
- Fehler zu machen ist erlaubt und Feedback wird offen, ehrlich und fair gegeben.
- Erfolge werden wahrgenommen und gefeiert.
- Jeder einzelne Mitarbeiter und das gesamte Team verstehen den Sinn ihrer Arbeit.
Als Führungskraft bist du für die Kultur in deinem Team mitverantwortlich.
PS: In meinem Blog-Artikel zum Thema Mitarbeitermotivation gebe ich dir konkrete Tipps, wie du eine begeisternde Kultur förderst.
Somit bist du natürlich auch für die Krankenquote verantwortlich:
Führungskräfte haben das Schicksal ihres Unternehmens in der Hand
Gehen wir den Ursachen für überdurchschnittlich hohe Krankenstände auf den Grund, fällt der erste Blick auf die Chefetage.
Häufig nehmen Führungskräfte Warnsignale nicht rechtzeitig wahr und reagieren zu spät.
Und nicht alle Krankheitsfälle lassen sich über einen Kamm scheren.
Gerade deshalb sollten sich Vorgesetzte darum bemühen, mit offenem Blick auf die Krankenstatistiken zu schauen.
Dadurch können sie tatsächliche von „eingebildeten“ Kranken genauer unterscheiden.
Ist ein Mitarbeiter dafür bekannt, häufig „blauzumachen“, musst du als Vorgesetzter reagieren.
Bekommen deine Mitarbeiter das Gefühl, es sei einfacher “krankzufeiern” als zu arbeiten, darfst du dich nicht wundern, wenn sich der Urlaub auf Krankenschein immer weiter durchsetzt.
Doch was lässt sich konkret gegen einen zu hohen Krankenstand tun?
Eines vorweg: Kommunikation und Wertschätzung sind extrem wichtig.
Und um diese in deinem Team zu steigern, findest du viele wertvolle Tools in unserem Download-Bereich. Hier bekommst du gratis Zugang:
Schritt-für-Schritt zu einem niedrigen Krankenstand
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Ich zeige dir, wie du den Krankenstand senkst und dein Team motivierst.
Klicke hier um herauszufinden, wie du in 5 Etappen ein gesünderes und motivierteres Team bekommst.
Mit Konsequenz und offener Kommunikation den Krankenstand senken
Wichtig ist:
Alle Maßnahmen, um einen hohen Krankenstand in den Griff zu bekommen, sollten ganzheitlich sein.
Diese werden unter dem betrieblichen Gesundheitsmanagement zusammengefasst.
Der BKK Dachverband definiert betriebliches Gesundheitsmanagement wie folgt:
BGM ist die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement bezieht Gesundheit in das Leitbild, in die Führungskultur, in die Strukturen und in die Prozesse der Organisation ein.
BGM betrachtet die Gesundheit der Beschäftigten als strategischen Faktor, der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Kultur und das Image der Organisation hat.
5 Maßnahmen gegen einen hohen Krankenstand
Klar: Gesundheitsfördernden Maßnahmen wie frisches Obst und ergonomische Sitze sind wichtig.
Ich sehe die bedeutendsten Schlüssel zu einem gesünderen und motivierten Team jedoch in der genauen Analyse, Konsequenz und offener Kommunikation.
Dazu habe ich hier ein paar konkrete Tipps für dich zusammengefasst:
- Kenne die Zahlen: Berechne die Krankenquote und erkenne Trends und Veränderungen.
Bevor du Maßnahmen gegen einen hohen Krankenstand einleitest, musst du die Statistiken kennen. Wie hoch ist eure Krankenquote? Gibt es Mitarbeiter bzw. Teams, wo es besonders kritisch ist? Wie sieht der Trend der letzten 5 Jahre aus?
Berechne die Krankenquote bei dir im Team oder Unternehmen schnell und einfach mit unserem Online-Rechner (hier klicken). - Kommunikation ist das A und O: Sei gesprächsbereit.
Suche die Kommunikation mit Mitarbeitern, die häufig krank sind, und versuche bewusst, mehr über die Gründe herauszufinden. Möglicherweise ist die Arbeitsbelastung zu hoch und es finden sich im Gespräch Ideen, um die Situation für beide Parteien zu verbessern. - Zeige deinen Mitarbeitern Wertschätzung und Anerkennung
Erkläre deinen Mitarbeitern ehrlich und mit einem gehörigen Maß an Wertschätzung, dass jedes einzelne Teammitglied für den Erfolg des Unternehmens mitverantwortlich ist.
Wertschätzung und Anerkennung sind enorm wichtig für die Motivation deiner Mitarbeiter. Warum das so ist, erfährst du in meinem Blog-Artikel zum Thema Mitarbeitermotivation.
Bedanke dich deshalb für geleistete Überstunden und vermittele deinen Leuten das Gefühl, dass du ihren Einsatz zu schätzen weißt. - Lebe das, was du von deinen Mitarbeitern erwartest, auch vor.
Selbst dann, wenn es von Zeit zu Zeit unangenehm sein mag.
Kannst du dir vorstellen, wie viel Eindruck ein Vorgesetzter macht, der in Zeiten außergewöhnlicher Belastung selbst die Ärmel hochkrempelt und mit anpackt? - Auch wichtig: Der Moment der Krankmeldung.
Fordere bewusst ein, dass sich deine Mitarbeiter persönlich krankmelden und dir rechtzeitig mitteilen, wann sie wieder einsatzfähig sind.
Der betroffene Mitarbeiter bekommt auf diese Weise die Möglichkeit, seinem Team den nötigen Respekt zu erweisen. Außerdem kannst du im direkten Gespräch unter Beweis stellen, dass du die Bedeutung einer direkten und vertrauensvollen Kommunikation kennst.
Ich wiederhole es gerne noch einmal:
Die Kommunikation mit deinen Mitarbeitern ist entscheidend!
An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis:
Auch wenn du über mögliche Krankmeldungen nicht glücklich bist, solltest du sicherstellen, dass du deine Gefühle im Griff behältst.
Denn sonst kannst du davon ausgehen, dass die nächste Krankmeldung nicht per Telefon, sondern per E-Mail kommt.
Und das wirst du, wenn du eine transparente und vertrauensvolle Kommunikationsbasis durchsetzen möchtest, ganz sicher nicht wollen.
Druck macht krank? Nicht unbedingt
Ein Thema ist im Zusammenhang mit einem hohen Krankenstand noch wichtig zu erwähnen: Druck.
„Wir haben zu viel Druck. Ist doch klar, dass wir krank werden.“
Kennst du diese Aussage von deinen Kollegen und Mitarbeitern oder vielleicht sogar von dir selbst?
Dann geht es dir wie vielen anderen Arbeitnehmern, denn Sätze wie diese sind in den meisten Unternehmen gang und gäbe.
Das gilt vor allem dann, wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, mehr Arbeit aufgedrückt zu bekommen als sie bewältigen können.
Aus Sicht der Mitarbeiter ist das auf den ersten Blick verständlich.
Denn wer läuft schon gerne einen Marathon, wenn er das Gefühl hat, niemals die Ziellinie passieren zu können?
Urlaub auf Krankenschein ist allerdings auch keine Lösung – weder für das Unternehmen noch für den überforderten Angestellten.
Stattdessen muss eine Möglichkeit her, mit dem Druck, der in vielen Branchen völlig normal ist, sinnvoll umzugehen.
Wie das geht?
Indem Führungskräfte ihr Team dabei unterstützen, nicht nur fachlich, sondern auch mental zu wachsen.
Sei es das Setzen von Prioritäten oder die Fähigkeit, in Krisensituationen einen klaren Kopf zu behalten – all das kommt nicht von selbst, sondern muss erst erlernt werden.
Sobald Führungskräfte damit beginnen, ihren Mitarbeitern Methoden für die Stressbewältigung an die Hand zu geben, wird zumindest der psychische Druck verpuffen.
Und damit ist bereits eine Menge erreicht.
Wenn du den Krankenstand Schritt-für-Schritt senken möchtest, und dabei auf alle meine Tools und Vorlagen zurückgreifen möchtest, empfehle ich meinen Onlinekurs:
Fazit: Alles eine Frage der Einstellung?
Wer krank ist, gehört ins Bett, um schnellstmöglich wieder auf die Beine zu kommen.
Das ist der Deal, den jeder Mitarbeiter mit der Unterzeichnung seines Arbeitsvertrags abschließt.
Selbst in „gesunden“ Unternehmen brauchen manche Teammitglieder dafür allerdings länger als andere.
Woran kann das liegen?
Sehen sich Mitarbeiter in ihrem Arbeitsalltag als Opfer, tendieren sie dazu, öfter und langfristiger krank zu sein.
Aus Zipperlein werden dann schnell schwere – und häufig eingebildete – Krankheiten, die den Gang zur Arbeitsstelle unmöglich machen.
Die große Gefahr:
Diese Einstellung kann sich auch auf die anderen Kollegen übertragen. Das wiederum kann zu einem Teufelskreislauf führen, der nur unter großen Mühen wieder zu durchbrechen ist.
Was du als Führungskraft dagegen tun kannst?
Wenn der eine oder andere Mitarbeiter trotz Wertschätzung und offener Kommunikation die falsche Einstellung an den Tag legt, rede deinem Mitarbeiter ins Gewissen.
Schärfe das Bewusstsein deiner Mitarbeiter und mache ihnen klar, welche Konsequenzen ein solches Verhalten hat.
In der Regel müssen andere Kollegen den Arbeitsausfall auffangen – und das kann selbst der anfälligste Mitarbeiter nicht wollen.
Vor allem dann nicht, wenn der Rest des Teams bereits an der Leistungsgrenze agiert und wichtige Projekte dadurch möglicherweise ins Stocken geraten.
Bei allen von mir angesprochenen Maßnahmen ist die aktive Umsetzung entscheidend.
Also:
- Analysiere die Krankenstatistiken.
- Arbeite an der Unternehmenskultur.
- Sei’ kommunikativ – ehrlich, aber fair.
Du wirst sehen, dass der Krankenstand deines Teams oder Unternehmens mit Unterstützung derartiger Maßnahmen dauerhaft sinkt.
Viel Erfolg dabei und viel Gesundheit wünsche ich dir!
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„Gelber Schein“ – Umgang mit einem hohen Krankenstand
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