Die Frage „wie motiviere ich meine Mitarbeiter?“ ist ein Dauerbrenner unter Führungskräften. Und das vollkommen zurecht.
Denn unternehmerischer Erfolg setzt motivierte Mitarbeiter voraus.
Trotzdem: Ich finde viele Führungskräfte tun zu wenig für Mitarbeitermotivation.
Auch deshalb ist dieses Thema Sprengstoff. Und ein häufiger Grund für Führungs-Frust. Freud und Leid liegen hier sehr nah beieinander.
Ich selbst kenne das aus meiner Zeit als Führungskraft sehr gut:
Ein paar Mitarbeiter haben nur das Nötigste gemacht. Kunden wurden unzufrieden. Und bei mir kam Frust auf.
Seitdem ist Mitarbeitermotivation ein Herzensthema für mich.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du die Motivation deiner Mitarbeiter steigerst.
Let’s go!
Was ist Mitarbeitermotivation?
Starten wir mit dem theoretischen Teil – der Definition von Mitarbeitermotivation.
Ich verspreche dir: Gleich danach gebe ich dir praktische Tipps, wie du deine Mitarbeiter motivierst.
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Mitarbeitermotivation so:
Einflussnahme der Führungskraft bzw. des Unternehmens auf den Mitarbeiter, um diesen zu bewegen, sein Leistungsverhalten und/oder seine Leistungsergebnisse beizubehalten, weiterzuentwickeln oder (grundlegend) zu ändern.
Nach dieser Definition geht es bei der Mitarbeitermotivation darum, das Verhalten eines Mitarbeiters positiv zu beeinflussen. Und dadurch seine Leistung zu steigern.
Natürlich ist das erstrebenswert.
Ehrlich gesagt reicht mir das nicht. Ich will meine Mitarbeiter begeistern.
Was meine ich damit?
Ich definiere MitarbeiterBegeisterung so:
MitarbeiterBegeisterung tritt immer dann ein, wenn dein Mitarbeiter mehr bekommt, als er erwartet hat.
Also setzt MitarbeiterBegeisterung eine Überraschungsqualität voraus.
Und oftmals genügen schon Kleinigkeiten, um deine Mitarbeiter positiv zu überraschen.
„Wer nicht auf das Kleine schaut, scheitert am Großen“, wusste schon Laotse.
Warum sind motivierte Mitarbeiter so wichtig?
Motivierte Mitarbeiter haben einen extrem positiven Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.
Laut der Gallup Engagement Index Studie 2018 haben 85% aller Beschäftigten keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zum Unternehmen. Der wirtschaftliche Schaden wird auf bis zu 103 Milliarden beziffert.
Und Mitarbeitermotivation ist eine Grundvoraussetzung für emotionale Bindung zum Unternehmen. Hier gibt es also äußerst viel Nachholbedarf.
Motivierte Mitarbeiter…
- …machen nicht nur Dienst nach Vorschrift, sondern gehen die Extrameile.
- …sind in weniger Konflikte am Arbeitsplatz verstrickt.
- …sind weniger häufig krank (im Schnitt 41% weniger Fehltage!).
- …kündigen weniger häufig.
- …verbessern das Betriebsklima.
Die Liste könnte ich noch lange weiterführen.
Doch ich denke, die Botschaft ist angekommen:
Mitarbeitermotivation sollte ein Kernthema jeder Führungskraft sein!
Wie motiviere ich Mitarbeiter? Zwei Methoden für Begeisterung am Arbeitsplatz
Mitarbeiter begeistern, das sei ja „wie einen Marathon laufen ohne Ankommen“, stellte eine Führungskraft in einem Coaching einmal erschrocken fest.
Stimmt! Denn Mitarbeitermotivation bedarf deiner regelmäßigen Aufmerksamkeit.
Doch wie steigert man die Motivation seiner Mitarbeiter?
Ich habe dafür zwei zentrale Methoden. Beide sind wichtig.
Beginnen wir mit der Kultur in deinem Team oder Unternehmen.
Methode 1 | Eine begeisternde Unternehmenskultur motiviert Mitarbeiter nachhaltig
Wer seine Mitarbeiter dauerhaft an das eigene Unternehmen binden möchte, setzt auf eine Kultur der Begeisterung. Wir nennen das UnternehmensBegeisterung.
Diese Kultur kann man nicht verordnen. Jedoch definieren und bewusst vorleben.
Wie ein Garten sollte die Kultur gehegt und gepflegt werden. Denn nur so kann sie langsam wachsen und von den Mitarbeitern mitgetragen werden.
Und wichtiger als schöne Leitbilder ist das tägliche Tun:
Die Kultur eines Unternehmens äußert sich darin, wie man bestimmte Dinge handhabt und wie eben nicht.
Tag für Tag hast du die Gelegenheit, dein Team zu begeistern. Oder es zu frustrieren….
Frage dich in regelmäßigen Abständen:
- Wie können wir das, was jedes Unternehmen tut, anders und begeisternder gestalten?
- Zeigen wir unseren Mitarbeitern die Wertschätzung, die sie verdienen?
- Kennen und verstehen meine Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit?
Hier habe ich einige Beispiele aus der Praxis, die zu einer begeisterten Unternehmenskultur beitragen:
Mitarbeitermotivation darf Spaß machen | Erfolge richtig feiern
Wie werden Erfolge bei euch gefeiert?
Falls du gerade stutzt, lautet die Antwort möglicherweise: Gar nicht.
Damit verpasst du eine großartige Chance, deine Mitarbeiter zu motivieren:
Denn wer errungene Erfolge feiert, spornt zu weiteren Taten an. Und Mitarbeitermotivation macht auf diese Weise richtig Spaß.
Dafür müssen Erfolge zunächst einmal sichtbar gemacht werden.
Beispielsweise definierst du für jedes Team konkrete Ziele. Für jedes erreichte Ziel werfen die entsprechenden Mitarbeiter einen bunten Ball in eine Bällesäule, die für alle sichtbar mitten im Büro steht.
Am Monatsende wird abgerechnet:
Je nach Pegelstand gibt es Süßigkeiten, Geschenke oder gemeinsame Events.
Ihr könnt zum Beispiel gemeinsam ins Konzert gehen, in den Kletterwald oder besucht eine interessante Ausstellung.
Du kannst auch eine Ballonfahrt, einen Kochkurs oder einen Barcamp mit einem interessanten Referenten arrangieren.
Halten wir fest:
Erfolge – ob die des gesamten Teams oder eines einzelnen Mitarbeiters – sind ein Grund zu feiern. Und sie sind eine Riesenchance zur Motivation deiner Mitarbeiter!
Deshalb sollten Erfolge wahrgenommen und honoriert werden. Und das muss nicht immer monetär sein. Oft reichen kleine Gesten.
Der Punkt ist, gemeinsam Spaß zu haben. Und deinen Mitarbeitern Anerkennung und Wertschätzung zu zeigen.
Mitarbeitergespräche sind eine große Chance, Mitarbeiter zu motivieren
In vielen Unternehmen erstarren Mitarbeitergespräche (hier findest du übrigens meinen ultimativen Guide für Mitarbeitergespräche) zum ungeliebten Ritual:
Die Führungskraft ist schlecht vorbereitet, der Mitarbeiter fühlt sich unangenehm vorgeführt.
Anstatt diese Chance zur Begeisterung zu nutzen, wird den Mitarbeitern so die Motivation genommen.
Glücklicherweise gibt es Alternativen:
Lasse deine Mitarbeiter entscheiden, wo das Gespräch stattfindet, statt sie in dein Büro zu zitieren. (Noch ein kleiner Tipp: Bei einem gemeinsamen Spaziergang redet es sich leichter als bei einem Frontalgespräch.)
Bereite dich gut auf das jeweilige Gespräch vor und stelle auch Fragen, statt nur selbst zu reden. So zeigst du Wertschätzung und echtes Interesse.
Ganz nebenbei erfährst du so möglicherweise, an welchen Stellen in Unternehmen und Führungskultur Verbesserungspotenzial steckt.
Kennen deine Mitarbeiter den Sinn ihrer Arbeit?
Ein nachgewiesener Faktor für nachhaltige Mitarbeitermotivation ist, dass Mitarbeiter den Sinn ihres Tuns kennen und verstehen.
Nutze also Mitarbeitergespräche und Teammeetings, um das „Warum“ jedes einzelnen Mitarbeiters herauszuarbeiten.
Übrigens:
Viele weitere besondere und ausgefallene Ideen für mehr Begeisterung findest du in meinem E-Book “Öffne deinen Geist”. Trage dich hier ein und du bekommst sofort Zugriff auf das E-Book sowie weitere Führungs-Tools:
Euren Internetauftritt zur Mitarbeitermotivation nutzen
Begeisterte Mitarbeiter zeichnen sich durch eine hohe Identifikation mit ihrem Unternehmen aus:
Selbstverständlich sprechen sie in der Wir-Form, niemals würden sie sich unehrlich oder illoyal ihrem Arbeitgeber gegenüber verhalten.
Eine begeisternde Unternehmenskultur lebt von diesem Gefühl des Zusammenhalts und der Zugehörigkeit.
Und eure Internetseite ist ein super Ort, dieses Wir-Gefühl zu stärken. Nutze diese Möglichkeit, deinen Mitarbeitern zu zeigen, dass sie es sind, die das Unternehmen ausmachen.
Präsentiert in eurem Internetauftritt nicht nur die Geschäftsleitung und das Firmengebäude, sondern gibt eurem Unternehmen Gesichter.
Mit Fotos sämtlicher Ansprechpartner, Gruppenfotos, exemplarischen Einzelporträts und kurzen Statements zeigt ihr euch als Gemeinschaft und würdigt die Leistung jedes Einzelnen.
Auch auf Social Media kannst du deine Mitarbeiter aktiv einbinden:
Erstellt zum Beispiel kurze Videos von und mit deinen Mitarbeitern. Und postet diese als Story auf Instagram oder Facebook.
Oder macht direkt eine Teamvorstellung. Wer ist Teil des Unternehmens und welche Rolle spielt der jeweilige Mitarbeiter? Das bringt auch die Mitarbeiter, die sonst “hinter den Kulissen” tätig sind, ins Licht.
Gib diese Aufgabe an einen Mitarbeiter, der wirklich Lust darauf hat, ab.
Und da Menschenerlebnis vor Materialerlebnis geht, begeistert ihr mit solchen Einblicken nicht nur eure Mitarbeiter, sondern auch eure Kunden.
Meine zweite Strategie für mehr Motivation am Arbeitsplatz ist, wie eingangs schon beschrieben, die Überraschungsqualität.
Methode 2 | Mitarbeitermotivation durch eine besondere Überraschungsqualität
Der geniale Erfinder Thomas Alva Edison wusste:
„Wer immer das Gleiche tut, wird auch immer das Gleiche bekommen.“
Nur wenn du neue Wege gehst, schaffst du eine besondere Überraschungsqualität.
Ich nenne Führungskräfte und Unternehmen, die neue, überraschende Wege gehen, bunte Eier. Sie heben sich von der Masse ab.
Oder: Sie sind Angenehm Auffalend Anders Als Alle Anderen.
Werde also zum “bunten Ei” in der Branche. Und überrasche sowohl deine Mitarbeiter als auch deine Kunden positiv.
Frage dich:
- Was kann ich über das bisher Genannte hinaus tun, um meine Mitarbeiter positiv zu überraschen?
- Welche zusätzlichen Begeisterungsmomente kann ich schaffen?
- Was weiß ich von meinen Mitarbeitern, welche Hobbies und Interessen haben sie?
Sicherlich fällt dir dazu selbst einiges ein.
Ein paar Ideen und Denkanstöße habe ich hier für dich.
Überraschende Ideen für mehr Motivation am Arbeitsplatz
- Lege der ersten Gehaltsabrechnung eines neuen Mitarbeiters einen Dankesbrief bei und richte ein paar motivierende Worte an das neue Teammitglied.
- Schreibe Urlaubern eine Postkarte, die sie bei der Rückkehr aus den Ferien zuhause erwartet („Herzlich willkommen zurück!“).
- Spendiere deinen Mitarbeitern vor der Ferienzeit ein Eis, oder buche den Eiswagen für einen Nachmittag.
- Veranstalte ein „Public Viewing“ im Unternehmen, wenn ein wichtiges Fußball- oder Handballnationalspiel im Fernsehen läuft.
- Schreibe deinem Mitarbeiter nach längerer Auszeit (z.B. Krankheit oder Elternzeit) eine Postkarte und lege einen schönen Blumenstrauß dabei.
Die Möglichkeiten sind wirklich unendlich. Und oft reichen auch kleine Gesten.
Entscheidend ist:
Sei‘ kreativ und überrasche deine Mitarbeiter regelmäßig.
Denn wir Menschen gewöhnen uns schnell an Neues.
Ich verspreche dir:
Es lohnt sich, es macht Spaß und deine Mitarbeiter werden dir die Überraschung mehrfach zurückzahlen- mit Leistung, guter Laune und glücklichen Kunden.
Also, jetzt hast du viele Tipps für die Umsetzung. Kommen wir jetzt zum Fazit und damit auch zu ein paar letzten Tipps von mir.
Fazit: Mitarbeitermotivation ist gut, Mitarbeiterbegeisterung ist besser
Jede Führungskraft wünscht sich motivierte Mitarbeiter. Und wer viele motivierte Mitarbeiter im Team hat, hat gegenüber seinen Mitbewerbern einen großen Vorteil.
Noch besser ist es, begeisterte Mitarbeiter zu haben. Das bedeutet, du setzt sowohl auf eine begeisternde Unternehmenskultur als auch auf regelmäßige positive Überraschungsmomente.
Dabei sind, neben den schon genannten Praxistipps, noch folgende Punkte wichtig:
- Handelt eindeutig und bleibt euren Grundsätzen treu.
Wer heute so und morgen völlig anders agiert, macht sich unglaubwürdig. Und darunter leidet die Mitarbeitermotivation. - Setzt auf Transparenz.
Eure Mitarbeiter müssen immer genau wissen, woran sie sind, um motiviert ans Werk gehen zu können. - Besser werden lohnt sich.
Etabliert im Unternehmen die Überzeugung, dass es sich lohnt, immer besser zu werden, und nehmt eure Mitarbeiter in die Verantwortung. - Bietet euren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich bewusst einzubringen.
Nur wer das Gefühl hat, etwas bewegen zu können, ist auch in schweren Zeiten motiviert, Mühe zu investieren.
Gehe selbst mit Elan und Begeisterung an die Sache. Denn nichts macht mehr Spaß, als zu sehen, wie das Funkeln in den Augen deiner Mitarbeiter deine Kunden ansteckt.
Ich wünsche dir bei der Umsetzung viel Erfolg und vor allem viel Spaß und Begeisterung!
Die in diesem Beitrag gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird in der Regel zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
Wir machen unseren Mitarbeitern ab und zu kleine Geschenke als Aufmerksamkeit und Zeichen der Dankbarkeit für ihre Arbeit. Kam bisher immer sehr gut an! 🙂