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Der Sprung von der Rolle eines Teammitglieds zur Führungskraft ist oft ein bedeutender Schritt in der beruflichen Laufbahn.
Doch mit dieser neuen Position ergeben sich nicht nur veränderte Aufgaben und Verantwortlichkeiten, sondern auch die Frage nach der passenden Anrede:
Bleibst du beim vertrauten “Du” oder wechselst du zum formelleren “Sie”?
Dieser Frage sind Jennifer und ich für unseren Podcast nachgegangen. Hier liest du eine Zusammenfassung davon. Wenn du noch mehr Input haben möchtest, höre dir die Folge gerne oben an.
Eines vorweg: Meiner Erfahrung nach ist das „Sie“ in deutschen Unternehmen noch weitverbreitet (im Unterschied zum Beispiel zu unseren niederländischen Nachbarn). Dennoch erkenne ich einen klaren Trend hin zum „Du“, besonders unter jungen Angestellten.
Wenn du in eine Führungsrolle wechselst, mag die Entscheidung der Anrede auf den ersten Blick trivial erscheinen. Dabei hat sie tiefgreifende Auswirkungen auf die Beziehungsdynamik im Team.
Denn die Wahl der Anrede ist ein Symbol für die Distanz oder Nähe, die man als Führungskraft zu seinem Team pflegen möchte.
Ein plötzlicher Wechsel kann als künstliche Barriere wahrgenommen werden, die die bisherige Vertrauensbasis untergräbt. Daher ist es essenziell, diesen Übergang mit Bedacht und in Abstimmung mit dem Team zu gestalten.
Du oder Sie? Einfluss auf die Unternehmenskultur
Die Frage, ob man sich innerhalb des Unternehmens duzt oder siezt, ist mehr als eine persönliche Präferenz; sie spiegelt die Kultur und Werte des Unternehmens wider.
Eine durchgängige Duz-Kultur kann Hierarchieunterschiede minimieren und für ein familiäres Arbeitsklima sorgen, in dem sich Mitarbeiterinnen als Teil eines großen Ganzen sehen.
Andererseits kann das “Sie” eine klare Grenze ziehen, die in bestimmten Kontexten für die Aufrechterhaltung von Respekt und Autorität notwendig ist.
Entscheidend ist, dass die gewählte Anredepraxis konsistent gelebt wird und zur allgemeinen Unternehmensphilosophie passt.
Strategien für den Umgang mit der Anrede als neue Führungskraft
Deine Entscheidung zwischen “Du” und “Sie” sollte nicht überstürzt, sondern als Teil einer umfassenden Strategie für den Einstieg in die Führungsrolle getroffen werden.
Wichtig ist, dass du dir im Klaren darüber bist, wie die Unternehmenskultur allgemein ist, welche Kultur du in deinem Team leben möchtest, und wie die Anrede diese Kultur beeinflusst. Eine offene Kommunikation mit dem Team über diese und andere anstehende Veränderungen ist förderlich.
Dabei kann es hilfreich sein, gemeinsam mit dem Team zu erarbeiten, welche Form der Anrede allen Beteiligten am meisten entgegenkommt und wie man trotz formaler Veränderungen eine Atmosphäre der Offenheit und des gegenseitigen Respekts bewahren kann.
Letztendlich geht es darum, eine Balance zu finden, die sowohl der neuen Rolle gerecht wird als auch die gewachsenen Beziehungen im Team berücksichtigt.
Zudem kann die Einführung eines Firmenkodexes oder klarer Richtlinien dabei helfen, Unsicherheiten zu beseitigen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer Position, wissen, was von ihnen erwartet wird.
Bonus-Audio zum Thema Duz-Kultur
Als Bonus zu dieser Podcast-Folge haben wir ein spannendes Gespräch mit sechs Mitarbeitern von Edeka Wehrmann für dich aufgenommen. Bei Edeka Wehrmann wird die DUz-Kultur aktiv gelebt. Coach Ralf R. Strupat spricht mit den Edekanern über ihre Erfahrungen mit dem Du im beruflichen Kontext.