Warum ein Wort alles ausmachen kann | Selbstreflexion, Wirkung und Feedback (#102)

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Schon während meiner Zeit im psychologischen Krisendienst habe ich festgestellt: Ein guter Umgang mit Menschen beginnt immer mit Selbstreflexion. Oder anders gesagt: Wer als Führungskraft keine Selbstkenntnis hat und sich selbst nicht führen kann, wird auch andere Menschen nicht erfolgreich führen.

Wenn du das erkennst und akzeptierst, schaffst du die Basis für bedeutsame Entwicklungssprünge.

Für unseren Podcast haben meine Kollegin Jennifer und ich diskutiert, warum gerade Selbstreflexion als Führungskraft so wichtig ist, und wie sie effektiv in den Führungsalltag integriert werden kann.

Hier liest du eine kurze Zusammenfassung. Die gesamte Folge hörst du oben im Player oder in der App deiner Wahl – auf Spotify, Apple Podcasts oder Google Podcasts.

Was bedeutet Selbstreflexion und warum ist sie so wichtig?

Selbstreflexion kurz definiert

Selbstreflexion ist ein oft kritischer Prozess, bei dem du deine eigenen Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen betrachtest und analysierst. Die Methoden dafür sind vielfältig, zum Beispiel ein Tagebuch führen, geplante Reflexionsmomente im Alltag einbinden, gezielt Feedback einholen, oder mit einem Coach arbeiten. Durch die Reflexion entwickelst du ein tieferes Verständnis für deine eigenen Werte, Überzeugungen, Stärken, Schwächen und Verhaltensmuster.

Warum ist Selbstreflexion gerade in der Führung so wichtig?

Eine regelmäßige Reflexion ermöglicht es dir als Führungskraft, dein eigenes Verhalten und dessen Auswirkungen auf dein Team zu hinterfragen. Da du als Führungskraft nur selten schonungslos ehrliches Feedback bekommst, ist diese ehrliche Auseinandersetzung mit dir selbst umso wichtiger. Sie fördert ein tiefes Verständnis dafür, wie die eigenen Worte und Taten von Mitarbeitenden aufgenommen und interpretiert werden könnten. Und schaffen somit die Basis für positive Veränderungen und die eigene Weiterentwicklung.

Ein kleines Wort kann einen großen Einfluss haben

In unserer Zusammenarbeit mit Führungskräften erleben wir immer wieder, dass Kommunikation unbewusst und oft ungestüm stattfindet. Das ist ein Zeichen von fehlender Selbstkenntnis. Dabei kann schon ein einziges Wort tiefgreifende Wirkungen entfalten – positiv sowie negativ.

Führungskräfte, die unreflektiert kommunizieren, treten schnell in das kommunikative Fettnäpfchen. Ein unbedachtes Wort – sei es in Form eines (unangebrachten) Scherzes, einer Kritik oder eines gut gemeinten Ratschlags – kann ungewollt zu Missverständnissen, Verletzungen oder gar zur Demotivation führen.

Eine effektive und regelmäßige Selbstreflexion hingegen schärft das Bewusstsein für die eigene Sprache und hilft, die eigene Wirkung auf Andere besser einzuschätzen.

Was hat Selbstreflexion mit Feedbackkultur zu tun?

Auch eine offene und positive Feedbackkultur im Team beginnt immer bei der Führungskraft. Und eine Führungskraft, die sich und das eigene Verhalten regelmäßig selbst reflektiert, ist ein Vorbild für die offene Auseinandersetzung mit Themen.

So wird nicht nur die Reflexion des eigenen Verhaltens gefördert, sondern es entsteht auch eine Kultur, in der Feedback wertgeschätzt wird. Es erfordert Mut und Offenheit, sich auch kritischen Rückmeldungen zu stellen und diese als Chance zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu sehen.

Wie also lässt sich die eigene Reflexion aktiv fördern?

Praktische Tipps für mehr Selbstreflexion im Führungsalltag

Selbstreflexion kann schon mit kleinen Methoden im Alltag gelingen.

  1. Tägliche Reflexionsmomente einplanen
    Nehme dir täglich Zeit, deine Interaktionen und Entscheidungen zu reflektieren. Dies kann in Form eines kurzen Tagebucheintrags oder mentalen Rückblicks am Ende des Tages geschehen. Wichtig ist, dass du ehrlich zu dir selbst bist und kritisch-konstruktiv auf den Tag blickst.
  2. Feedback einholen und annehmen
    Ermutige dein Team, dir regelmäßig und ehrlich Feedback zu geben. Dies zeigt nicht nur, dass du Wert auf deren Meinung legst, sondern bietet dir auch direkte Einblicke in deine Wirkung als Führungskraft. Wichtig ist, dass du dieses Feedback dann auch dankend annimmst. Nichts ist unglaubwürdiger als eine Führungskraft, die nach Feedback bittet und sich dann bei der kleinsten Kritik schon angegriffen fühlt.
  3. Kommunikationsmuster hinterfragen
    Achte bewusst auf die Sprache, die du verwendest. Reflektiere, welche Worte und Phrasen regelmäßig in deiner Kommunikation auftauchen. Achte auf Muster und hinterfrage deren Wirkung kritisch.
  4. Empathie aktiv üben
    Versetze dich öfter mal in die Lage deiner Mitarbeitenden. Wie könnten diese deine Worte und Taten interpretieren? Dies fördert ein tieferes Verständnis und eine empathischere Führung.

Übrigens: Jennifer stellt im Podcast zwei konkrete Methoden der Selbstreflexion vor:
Die Drohnen-Methode und die Handformel.

Fazit

Reflektiertes Denken und Handeln als Führungskraft ist nicht nur ein Werkzeug zur eigenen Weiterentwicklung, sondern auch ein zentraler Baustein für eine effektive, empathische und wertschätzende Führung. Sie ermöglicht es, eine Umgebung zu schaffen, in der offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und kontinuierliche Entwicklung gefördert werden.

Durch die bewusste Selbstreflexion im Führungsalltag kannst du nicht nur die Beziehung zu deinem Team stärken, sondern auch die Grundlage für nachhaltigen Erfolg und Zufriedenheit am Arbeitsplatz legen.

In unserer Podcast-Folge zu dem Thema (hier auf Spotify, Apple Podcasts oder Google Podcasts) hörst du dazu viele weitere praktische Impulse.

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