Schon seit vielen Jahrzehnten befinden wir uns im Zeitalter der Digitalisierung.
Auch Informationszeitalter genannt, bestimmt es heute fast alle Facetten unseres privaten und beruflichen Lebens.
Und das ist erst der Anfang! Die Entwicklung und der Einfluss der Digitalisierung nimmt mit rasanter Geschwindigkeit weiter zu.
Eines ist sicher:
Unternehmen, die zukunftssicher aufgestellt sein möchte, dürfen nicht stehenbleiben. Sonst werden sie irgendwann von der Wucht der digitalen Welle umgerissen, und stehen danach nicht mehr auf.
Doch die traurige Realität ist, dass viele Unternehmen weit zurückfallen:
Während die einen sich schon im Metaverse befinden, koordinieren andere ihre Aufgaben noch mit Stift und Papier.
Denn leider ist die Digitalisierung für viele Führungskräfte mit Stress und Ärger verbunden.
Wir wissen alle: Das kann und darf keine Ausrede sein. Digitalisierung muss angepackt werden. Und zwar JETZT!
In diesem Artikel gebe ich Tipps, wie Digitalisierung im Unternehmen auch ohne Frust gelingt.
Digitalisierung – Fluch und/oder Segen?
Was ist die Digitalisierung überhaupt?
Ich verstehe darunter den fortschreitenden Wandel vom Analogen hin zum Digitalen, der alle Bereiche unseres Lebens durchdringt. Dazu zählt alles, was mit Computern zu tun hat: Digitalisierte Prozesse, immer mehr Automation jeglicher privater und beruflicher Bereiche, zunehmende digitale Interaktion und Vernetzung, bis hin zu komplett digitalen Parallelwelten.
Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Die Herausforderungen und Gefahren auch. Mehr dazu später.
Für mich (geboren 1990) – Digital Native und Kind der Generation Y – ist ein Leben ohne Computer und Smartphone unvorstellbar.
Versuche ich es doch einmal, mir ein solches Leben vorzustellen, kommt schnell „Panik“ auf:
- Wie lerne ich jederzeit und ortsunabhängig neue Dinge, wenn nicht über Wikipedia und YouTube?
- Wie erreiche ich potenziell Millionen von Menschen mit meiner Message, wenn nicht über das Internet?
Kurz auf den Punkt gebracht:
Ich sehe in der Digitalisierung einen enormen Mehrwert.
Wie sieht es bei dir aus?
Denke jetzt einmal darüber nach, welchen Nutzen die Digitalisierung für dich und dein Unternehmen hat.
Ich bin mir sicher dir fallen im Handumdrehen eine ganze Menge Vorteile ein.
Zum Beispiel eine breitere Neukundengewinnung, automatisierte Prozesse oder wesentlich schnellere Reaktionsgeschwindigkeit auf Kundenanfragen.
Und echt viele dieser Anwendungsmöglichkeiten machen unser Leben um einiges einfacher.
Doch ich bin nicht geblendet. Mir sehr wohl bewusst, welche Gefahren die Errungenschaften der Digitalisierung sowohl für einzelne und unsere Gesellschaft bergen.
Die Schattenseiten der Digitalisierung
Auch vor den Gefahren der Digitalisierung bleiben wir weder im privaten noch im beruflichen Umfeld verschont.
Hier nur mal ein paar Stichworte:
Abhängigkeit, Überforderung (Stichwort Zoom-Fatigue), Depressionen, Fake News, Cyber-Mobbing,…
Im Unternehmen kann Digitalisierung zum Beispiel zum Wegfall von bestimmten Jobs, zu Stress und Überforderung mancher Mitarbeiter:innen führen.
Also: Auch hier scheint die Liste kein Ende zu finden.
Es genügt schon ein achtsamer Blick in der Öffentlichkeit, um zu begreifen, wie tiefgreifend der Einschnitt von Smartphones in unser Leben ist.
“Smombies” – Du kennst sie auch…
Vielleicht hast auch du gerade ähnliche Bilder von Smartphone-Zombies oder Smombies im Kopf.
Denke nur an die vielen, zum Handy geneigten Köpfe in der Öffentlichkeit. Die kennt wohl jeder.
Oder vielleicht hast du eher Bilder von Mitarbeiter:innen im Kopf, die kaum 20 Minuten ohne Blick aufs Smartphone konzentriert arbeiten können.
Deshalb beschäftigt viele Führungskräfte eine Frage:
Wie gelingt die Digitalisierung im Unternehmen so, dass wir die negativen Auswirkungen möglichst reduzieren?
Mit den folgenden 3 Faktoren ist ein guter Anfang gemacht.
So gelingt die Digitalisierung im Unternehmen
Es stimmt, dass der „Digitalisierung-Dschungel“ besonders schwierig zu navigieren ist.
Hier ein paar Gründe, warum das so ist:
- Die unglaubliche Anzahl an Anwendungsmöglichkeiten birgt die Gefahr, sich zu verzetteln.
- Die Freiheit, mit der wir darüber entscheiden können, wie wir digitale Technologien nutzen, öffnet Produktivitätskillern die Türen.
- Die ungreifbare Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen macht es schwer, ständig am Ball zu bleiben.
Damit wir also die Digitalisierung für uns nutzen und Gefahren für uns und unsere Mitarbeiter:innen reduzieren können, brauchen wir also Lösungen für den Umgang damit.
Wir sollten wissen, wie wir mit den uns gebotenen Anwendungsmöglichkeiten, der Freiheit diese Möglichkeiten für uns zu wählen, und der überwältigenden Geschwindigkeit umzugehen haben.
Die richtigen Antworten darauf findest du selbst.
Den Anstoß dazu gebe ich dir mit den folgenden Impulsen.
3 Impulse für erfolgreiche Digitalisierung im Unternehmen
Mit diesen drei Impulsen können du (und dein Team) ein anderes Verständnis zum Thema Digitalisierung aufbauen.
Denn eure Einstellung zu dem Thema entscheidet, ob Digitalisierung für euch ein Erfolgsprojekt oder ein Frust-Faktor ist.
1. Bewusstheit entwickeln
Ein erster Schritt ist – wie bei so vielen Dingen – eine Bewusstheit für das Thema Digitalisierung zu entwickeln.
Ich habe hier mal ein paar Grundsätze aufgeschrieben, die man einfach akzeptieren sollte, weil es nun einmal so ist:
- Digitalisierung ist unaufhaltsam. Es gibt keinen Ausweg und auch keinen Weg zurück.
- Digitale Medien und Geräte haben einen immer größer werdenden Einfluss auf deinen Alltag.
- Lebenslanges Lernen ist ein extrem wichtiger Erfolgsfaktor. Besonders in dieser schnelllebigen Zeit. Wer jetzt stehen bleibt, wird noch heute von anderen überholt. Die rasante Geschwindigkeit der Veränderungen bedeutet, dass wir uns ständig selber fortbilden müssen.
Welche anderen generell zutreffenden Tatsachen fallen dir zu Digitalisierung ein?
Bewusstheit bedeutet für mich übrigens nicht nur, eine Internetrecherche zu den Gefahren der Digitalisierung zu machen.
Vielmehr ist hier Selbstreflexion gefragt.
Und das ist ein weiterer wichtiger Navigator durch den „Digitalisierungs-Dschungel“.
2. Wie stehst du zu der Digitalisierung?
Der zweite Impuls ist die Selbstreflexion zum Thema.
Die Anforderungen und Risiken der Digitalisierung sind persönlich, und somit nicht pauschal zu benennen.
Reflektiere selbst und fordere Selbstreflexion auch bei deinen Mitarbeiter:innen ein.
Hier ein paar Fragen zur Digitalisierung, die du im Unternehmen stellen kannst:
- Wie ist mein Umgang mit digitalen Medien?
- Wie viel Zeit verbringe ich auf Facebook oder Instagram? Zu viel?
- Wie viel Zeit verbringe ich ganz ohne Medien? Zum Beispiel draußen in der Natur?
Oder auch ganz anders:
- Habe ich das Gefühl, von digitalen Medien und Technologien überfordert zu sein?
- Möchte ich gerne einen souveränen Umgang mit Computer und Co. lernen?
- Mit welchen Programmen oder digitalen Geräten komme ich wirklich gar nicht zurecht?
- Welche Anforderungen stellt mein Beruf an meine Kenntnisse und digitalen Kompetenzen?
All diese Fragen sind wichtig, um den eigenen Umgang und das eigene Verständnis mit digitalen Technologien zu beleuchten.
Reflektiere für dich – im privaten und im beruflichen Alltag – und du wirst schnell ein Gefühl dafür bekommen, was du können musst und möchtest.
Je nach Position und Branche sind die Anforderungen ganz unterschiedlich.
Frage dich deshalb unbedingt:
Was brauche ich in meiner Position überhaupt? Was muss ich können in Bezug auf digitale Technologien?
Als Führungskraft brauchst du nicht jede Software und jedes Gerät in- und auswendig zu kennen.
Du solltest allerdings ein gutes Grundverständnis haben, Interesse zeigen und auch Defizite eingestehen. Es ist auch hilfreich, wenn du den allgemeinen Digitalisierungsgrad deines Unternehmens kennst und verstehst.
So erhöhst du dein Ansehen bei jüngeren Mitarbeiter:innen und sind ein Vorbild für weniger Technik-affine Teammitglieder.
Denn nachdem du deinen persönliche Erfolgsweg durch die digitale Zeit gefunden hast, kannst du mit gutem Beispiel vorangehen und dein Team mitnehmen.
3. Warum soziale Kompetenzen weiterhin entscheidend sind
Dabei kommen deine sozialen Kompetenzen ins Spiel.
Und die Stärkung jener ist mein dritter Impuls.
Obwohl ein Großteil unserer Kommunikation heute digital stattfindet (WhatsApp, E-Mail, Facebook), sind nach Meinung vieler die sozialen Kompetenzen noch wichtiger geworden. Warum?
Soziale Kompetenzen machen den Unterschied zwischen uns und den immer allgegenwärtiger werdenden „Maschinen“ aus. Sie unterstützen uns und andere dabei, den „Digitalisierungs-Dschungel“ erfolgreich zu navigieren.
Deshalb heben hohe soziale Intelligenz sowie gute kommunikative Fähigkeiten dich merklich von anderen ab.
Andere mit auf die Reise nehmen
Den meiner Meinung nach wichtigsten Punkt erläutere ich etwas näher.
Damit Digitalisierung im Unternehmen (und in der Familie) gelingt, nimm deine Mitarbeiter:innen (soiwie Kolleg:innen und Verwandte) mit auf die Reise.
Das erweist sich vielleicht anfangs als herausfordernd, weil erst einmal bestehende Ängste und Vorbehalte adressiert werden müssen.
Dafür ist eine Unternehmenskultur, die Offenheit für Neues fördert und auch Fehler zulässt, sehr wichtig.
Begegne Unsicherheiten und Zweifeln offen. Zeige Verständnis und betone, dass du im gleichen Boot sitzt.
Zeichne durch dein eigenes Engagement einen Weg vor, biete deine Unterstützung an, setze Digitalisierungs-Pat:innen als „Reisebegleiter:innen“ im Unternehmen ein, führe kleine eLearning Elemente ein – zum Beispiel mit kurzen Schulungsvideos – oder schenke interessierten Mitarbeitenden einen Kurs bei der Volkshochschule.
Und ganz entscheidend: Gib deinen Teammitgliedern die Möglichkeit, selbst aktive Gestalter:innen zu sein, indem du sie in Digitalisierungsprojekte mit einbeziehst.
Es gibt viele Möglichkeiten, Digitalisierung schmackhaft zu machen und dein Team zu aktivieren und begleiten.
Belohne und honoriere Interesse und Bemühen, anstatt fehlende Fähigkeiten zu bestrafen oder zu tadeln.
Ob deine Mitarbeiter:innen Digitalisierung als Stressfaktor oder als eine neue Welt mit vielen tollen Möglichkeiten ansehen, hängt viel von deiner Kommunikation und deiner emotionalen Intelligenz (Empathie!) ab.
Fazit: Startet eure digitale Reise jetzt
Digitalisierung ist kein Projekt. Es hat kein Enddatum. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass eure Einstellung zu dem Thema stimmt.
Klar: Für die technische Umsetzung gibt es genügend externe Dienstleister.
Doch auch hier wird es viele Stolpersteine und Hürden geben. Besonders bei der Umsetzung im Arbeitsalltag.
Versuche deshalb aktiv, das Thema voranzubringen. Und das mit so viel Reflexion und Positivität wie möglich.
Starte mit den hier genannten drei Impulsen deinen eigenen Erfolgsweg Richtung digitaler Zukunft.
Mache dich jetzt auf den Weg und ergreife zusammen mit deinem Team die vielen Chancen.
Denn je länger du und dein Team mit der Digitalisierung zögern, desto schwieriger wird der Schritt in die digitale Welt.
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